Burnhard Jones im Test

Features
Vorteile
Nachteile
Features
Vorteile
Nachteile
Leistung
6,40 kW
Brenner
2 Stück
Grillfläche
1064 cm²
Gewicht
7,3 kg
Arbeitshöhe
- cm
Material
Edelstahl

Burnhard hat endlich einen ultrakompakten Grill herausgebracht, Zeit für einen Alltagstauglichkeitstest!

Zugegeben, kompakte und klappbare Reise-Grills gibt es schon länger, aber das Team von Burnhard ist wohl zu demselben Entschluss wie ich gekommen, was die Mitbewerber da so geliefert haben, taugt nicht so recht.

Als leidenschaftlicher Griller mit jahrelanger Praxiserfahrung habe ich schon einige Gasgrills aufgebaut und getestet. Ein reisetauglicher Grill reizt mich schon sehr lange, und es gibt viele Attribute, die erfüllt wollen werden, werkzeuglose Montage, Platzbedarf im Gepäck, Platzangebot auf der Grillfläche und leichte Reinigung, nach einer ausgiebigen Grillsession will man sich auf dem Heimweg ja nicht alles besudeln.

Schauen wir mal, ob der Jones all dies erfüllen kann, beim Grillen kommt es eben immer auf die Größe an ?.

Der Jones wird in einem Karton geliefert, dieser misst 52 x 32 x 44 cm (BHT) und wiegt ca. 10 kg. Alles ist hervorragend und gut verpackt.

Ich habe mich für die Variante mit Deckel entschieden.

Ein paar Fakten

  • Material: Edelstahl
  • Grillfläche (cm) 38 x 28
  • Maße (cm) 43,5 x 32,5 x 27
  • Gewicht (kg) 7,3 ohne Deckel (kg) 5,7
  • Leistung (kW) 6,4 je Brenner (kW) 3,2
  • Ausstattung inkl. Deckel und Aufbewahrungstasche

Die Entwicklung des Burnhard Jones hat das Team mehr als 700 Stunden reine Entwicklungszeit, über 20 Prototypen, literweise Schweiß und ganz viel Herzblut gekostet.

Dafür wurde der Jones mit dem German Design Award 2023 gekürt.

Aufbau und Komponenten

Das Auspacken dauert wesentlich länger als das Aufbauen, dank des FitnFire Systems gelingt der Aufbau in unter einer Minute völlig Werkzeuglos.

Alle Komponenten auf einen Blick, Anleitung und Quickstart Guide mit Videoanleitung.

Hochheben und einfach umdrehen.

Dann entfaltet sich der Klappgrill.

Detailansicht des FitnFire Systems.

Einsetzen der Fettauffangschale, beide Seitenteile müssen in der Wanne liegen, dann läuft auch nichts daneben.

Brenner werden eingeschoben.

Beide rasten mit einem Klicken ein.

Einsetzen der Brennerabdeckung. Die Enden müssen auf den Nasen einrasten.

Beide Roste arretieren sicher im Korpus, der Jones wäre jetzt fertig, optional kann noch der Deckel eingesetzt werden.

Der Deckel bietet zusätzlichen Schutz vor Wind. Grillen bei geschlossenem Deckel für bessere Hitzeverteilung.

Der gesamte Aufbau gestaltet sich kinderleicht und geht mühelos von der Hand, alles wirkt sehr intuitiv und man würde auch ohne Anleitung in wenigen Minuten zum Ergebnis kommen. Ein großer Pluspunkt ist das völlige Werkzeuglose montieren sowie die Transporttasche, zu dieser komme ich am Ende.

Als Nächstes werden die Gaskartuschen an den Stahl Flex Leitungen angeschlossen, diese sind sehr belastbar und bruchsicher, für jeden Brenner wird eine benötigt.

Diese sind in jedem Baumarkt oder Campingbedarf erhältlich.

Schraubkartuschen vom Typ EN417 müssen es sein, diese gibt es ab ca. 7€.

Mit 2 vollen Kartuschen kann man ca. 4 Stunden unter Volllast grillen.

Inbetriebnahme

Wir haben nun beide Kartuschen montiert und die Anschlüsse auf dichten Sitz geprüft, unser Jones steht auf einem ebenen und feuerfesten Untergrund (auch hier kommt die Transporttasche zum Einsatz).

Der Jones verfügt über keine mechanische oder elektrische Zündung (Piezo), per Feuerzeug oder langem Streichholz kann man die Brenner zünden, hierzu dreht man je Brenner ein klein wenig das Ventil auf.

Es ist möglich durch die vordere Belüftung ein brennendes Streichholz an einen Brenner zu führen oder durch Entnahme eines Grillrostes ein Feuerzeug in die Nähe eines Brenners zu halten. Ich empfehle aber ein Streichholz, oder einen kleinen Zweig, den man zuvor angezündet hat.

Gängige Schraubkartuschen mit 450 g Flüssiggas, das Regelventil ist gut lesbar.

Zeit dem kleinen Feuer zu geben.

Rechts neben dem Brenner ist die Belüftung.

Bei der erst Inbetriebnahme sollte der Grill gute 10-20 Minuten unter hoher Last laufen, damit werden nahezu alle industriellen Rückstände verbrannt.

Bei folgenden Grillsessions reicht eine Aufheizzeit von 5 Minuten.

Sollte mit geschlossenem Deckel gegrillt werden, ist darauf zu achten diesen unter keinen Umständen mit den Händen zu berühren, er wird sehr heiß.

Der kleine Jones hat nämlich richtig Power, bis zu 500 Grad Celsius können erreicht werden.

Im Lieferumfang ist ein Multitool, dieses fungiert auch als Deckelgriff.

4 in 1 Multitool.

Vergrillung

Nachdem wir unseren Jones aufgeheizt haben und unser Grillgut griffbereit vor uns liegen haben, wird es Zeit zu prüfen, ob der kleine mit seinen großen Brüdern mithalten kann.

Wir haben uns für Burger entschieden, zum einen um die unterschiedlichen Temperaturzonen zu prüfen, zum anderen um das Platzangebot zu bemessen.

Und da Bacon Cheese Burger immer gut ankommen, legen wir gleich mal los.

Ein GN-Behälter in der Größe ½ dient kurzerhand als Plancha oder Pfanne.

Es gibt von Burnhard aber auch eine passgenaue Plancha als Zubehör zu erwerben.

Der Bacon ist herrlich gelungen, kross aber dennoch zart.

Platz für 4 je 180 g schwere Pattys.

Das nenne ich real Flamed grilled!

Es entstehen schöne Grillstreifen und am Rost backt nichts an.

Große Klappe, viel dahinter!

Herrliche Röstaromen und knusprige, saftige Rindfleisch Pattys.

Der Deckel dient nun als Schmelzglocke.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

In Punkto Leistung und Platzangebot überzeugt der kleine Jones bisher tadellos.

Bon Appetit!

Reinigung

Mit den fettigen Burgern haben wir dem Klappgrill Jones einiges abverlangt. Es ist viel Fett und Fleischsaft in die Fettwanne getropft. Und auf die Brennerabdeckung hat sich ein wenig Cheddar Käse breit gemacht.

Ich lasse den Grill mit geschlossenem Deckel noch mal 10 Minuten unter höherer Last laufen. Reinigung durch Pyrolyse ist mein Ziel. Grobe Rückstände verbrennen sauber und können entweder abgebürstet oder mit dem Multitool abgekratzt werden.

Alles in allem hält sich der Aufwand sehr gering. Der Clou, alle Teile, mit Ausnahme der Brenner dürfen in die Spülmaschine, und durch die kompakte Größe passt das auch hervorragend.

Stark beansprucht und durch die Hitze leicht verfärbt.

Praktischer Schaber.

Stark verfärbte Brenner Abdeckung mit angebackenem Fett und Käse Rückständen.

Ob wir das wieder sauber bekommen?

Eine Runde in der Spülmaschine und es ist so gut wie neu.

Die Fettwanne konnte unter fließendem Wasser abgespült und der Korpus mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Am Deckel gab es noch keine Verfärbung. Diese wäre aber normal und wird mit der Zeit sicherlich entstehen.

Alle Teile sind sauber und abgekühlt, in umgekehrter Reihenfolge zerlegen wir unseren Jones und verpacken ihn sicher in der Transporttasche.

Schrumpft auf ein Mindestmaß zusammen, die Brenner werden sicher verpackt, damit keine Verunreinigung in die Düsen gelangt. Die robuste Tasche kann wie ein Rucksack getragen werden.

Ungepolstert und sehr schmal, die Position der Trageriemen ist nicht optimal.

Vorteile

  • Sehr kompakt
  • Schnell montiert
  • Benötigt wenig Platz im Gepäck
  • Top verarbeitet
  • Kommt mit viel Zubehör
  • Leichte, intuitive Montage und Bedienung
  • Leicht zu reinigen
  • Alle Teile finden im Deckel Platz
  • Viel Zubehör erhältlich

Nachteile

  • Nur manuelle Zündung, Feuerzeug oder Streichhölzer benötigt
  • Deckelhalter arretiert nicht
  • Schulterriemen der Tasche nicht optimal
  • Keine Skalierung am Regler

Fazit

Eins vorweg, die Nachteile sind jammern auf Hohem Niveau und es war schwer überhaupt welche zu finden.

Der Jones überzeugt trotz seiner Ultra kompakten Größe auf ganzer Linie. Und der Nachteil des relativ hohen Gewichtes ist aber auch gleichzeitig seine Stärke. Denn das verleiht dem Ganzen ein hohes Maß an Stabilität. Die Fettauffangschale schützt bei Benutzung den Untergrund und die feuerfeste Tasche dient als zusätzlicher Schutz, wenn man mit dem Jones an einem See oder ähnlichem grillt.

Man bekommt locker 4-6 Leute satt und auch dickere Steaks gelingen hervorragend auf dem Jones.

Burnhard bietet neben einer Plancha ein in meinen Augen unverzichtbares Zubehörteil an.

Es gibt einen Gasflaschen Verteiler mit Druckminderer, damit ist es möglich den Klappgrill Jones an regulären Gasflaschen zu betreiben, auch an einer 11 kg Flasche. Das ist für Camper überaus praktisch.

Für die Radtour, die Wanderung oder einen schönen Tag am See genügen die kleinen Gaskartuschen völlig. Aber im Sinne der Nachhaltigkeit eben bei häufigen stationären Gebrauch nicht die beste Wahl.

Die Gurte der Transporttasche schneiden auf Dauer ein, zumindest bei meiner Statur.

Ich habe bei 180 cm Körper Größe ein recht breites Kreuz und muss die Bänder ganz öffnen, um die Tasche wie einen Rucksack tragen zu können.

Die stufenlosen Regler Ventile erfordern Fingerspitzengefühl, da eben keine Feineinstellung anhand von Leistungsstufen vorgesehen ist. Aber daran gewöhnt man sich sehr schnell.

Ein Kritikpunkt, der mich tatsächlich stört, ist die Tatsache, dass der Deckel keinen Griff hat.

Burnhard hat dafür ein Multitool beigelegt, Flaschenöffner, Grillrost Heber, Schaber und Deckelöffner, eben 4 in 1. Aber bei allen Dingen, die vieles können müssen, bleibt immer etwas auf der Strecke.

Im Deckel rastet der „Griff“ nicht ein, so ist es mir mehrfach passiert, dass mir der Deckel beim Öffnen wieder zugeschlagen ist, weil der „Griff“ herausgerutscht war.

Alles in allem hat das Team von Burnhard einen klasse Reise-Klappgrill entwickelt, der mich lange Zeit begleiten wird und den ich nicht mehr missen möchte. Unbeschreiblich schön, wenn man sich in der Mittagspause bei bestem Wetter mal schnell ein Steak grillt.

Fragen zum Produkt

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Thomas Grunewald

Thomas Grunewald

Thomas ist ein begeisterter Grill-Fan, der mehrere Grills besitzt und am liebsten mit einem Gasgrill grillt. Seit Dezember 2019 schreibt er für unser Portal und teilt seine Leidenschaft und Erfahrungen mit der Community.

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