Brandneu, Burnhard erfindet den Gasgrill Fred neu und spendiert viele Extras.
Die Katze ist aus dem Sack. Burnhard hat seine überarbeitete Fred Modellpalette der Öffentlichkeit vorgestellt. Zeit, um den Big Fred Deluxe auf Herz und Nieren zu prüfen!
Als leidenschaftlicher Griller mit Jahrelanger Praxiserfahrung habe ich schon einige Gasgrills aufgebaut, und auch schon die Vorgänger von Burnhard im privaten Umfeld häufig benutz, umso gespannter bin ich auf die vielen Detail-Verbesserungen, die mich beim Test erwarten.
Der Grill kommt in 3 Paketen, 2x zu je 30kg und 1x 5kg. Im kleinsten Paket sind die Gusseisernen Grillroste sicher verpackt. Im mittleren Paket befindet sich die Unterkonstruktion nebst Kleinteile und im größten der Pakete der vormontierte Garraum und die Seitentische. (Aufpreispflichtig ist auch eine Edelstahlrost Variante zu bekommen.)
Alles kommt sehr sicher verpackt und übersteht den Versandweg problemlos.
Aufbau
Zeitaufwand ca. 60-90 Minuten, Werkzeuge: Schraubendreher, Cuttermesser, Schere. Zweite Person optional.
Das Auspacken geht leicht von der Hand und erfordert nur selten Unterstützung, beim Garraum empfehle ich Ihnen aber ein zweites Paar Hände.
Es folgt eine kurze Inventur aller Bauteile anhand der umfangreichen Betriebs und Aufbauanleitung sowie ein Prüfen der Teile auf eventuelle Verformungen. Schließlich will man nicht mittendrin feststellen das wird heute nichts 😉
Angenehm fällt auf, das Burnhard einen hochwertigen und griffigen Schraubendreher beigelegt hat, dieser ist auch im Prinzip das einzige Werkzeug, welches zum gesamten Aufbau des Gasgrills benötigt wird.
Alle Bohrungen passen und sind sehr genau gearbeitet, die Edelstahlbleche sind alle entgratet und es besteht kein Verletzungsrisiko. Schon jetzt merkt man eine deutliche Verbesserung zum Vorgänger, der Unterwagen macht einen festeren Eindruck.
Nach 60 Minuten ist alles an seinem Platz, eine kurze Reinigung und es geht ans Freibrennen.
Knapp 7 Minuten braucht es auf 300 Grad Celsius, bei ca. 13 Grad Außentemperatur und leichtem Wind. Ein Öffnen des Deckels zeigt, das der Big Fred der nun komplett aus Edelstahl gefertigt wurde, kaum Temperatur verliert, das gefällt uns! Nach ca. 10-15 Minuten sollten alle industriellen Rückstände ausgebrannt sein.
Komponenten
- Unterwagen komplett aus Edelstahl mit 2 großen Doppelwandigen Türen auf 4 großen Leichtlaufrollen mit viel Platz und Halterung bis 11kg Gasflaschen
- Garraum komplett aus Edelstahl mit 3 Edelstahl Brennern, 1 Keramikbrenner als vierter Brenner, die Steakzone
- Dreiteiliges Guss Rost
- Brennerabdeckung aus Edelstahl in W-Form für bessere Hitze Verteilung
- Fettablaufblech aus Edelstahl
- Keramikheckbrenner
- Großes Warmhalterost aus Edelstahl
- 2 Seitentische, links Kochfeld, rechts Gastrobehälter mit Schneidebrett, beide klappbar
- 4 Aufbewahrungshaken
- Magnetischer Flaschenöffner
- Küchenrollenhalter
- Wetterfeste Grillabdeckung
Links der Seitentisch mit 6 Liter GN Behälter und Schneidebrett aus Akazienholz mit Saftrille. Rechts Brenner Abdeckung aus Edelstahl in W-Form.
Seitenkocher mit 3KW Leistung, Heckbrenner und Steakzone im Betrieb.
Magnetischer Flaschenöffner, Küchenrollenhalter gut erreichbar.
Großes dreiteiliges Grillrost aus Gusseisen mit 72,5 x 41,5 cm Grillfläche.
Inbetriebnahme
Nachdem nun alle Rückstände ausgebrannt wurden und wir uns mit einem Kaltgetränk erfrischt haben, wie es uns die Betriebsanleitung rät, machen wir uns ans Werk 😉
Wie oben im Artikel bereits erwähnt, heizt der Burnhard Big Fred rasch auf und das integrierte Deckelthermometer zeigt nach nur 7 Minuten schon über 300 Grad Celsius an.
Nach 10 Minuten ist der Garraum auf Betriebstemperatur und das dreiteilige Gussrost ist heiß genug, um ein verführerisches Branding ins Grillgut zu zaubern.
Das Hochheitzen hat keine Verformungen zum Vorschein gebracht, lediglich die Brennerabdeckungen sind wie für Edelstahl üblich leicht angelaufen.
Alle Drehregler sind ebenfalls aus Metall, stufenlos regelbar und kommen mit integrierten Piezozündern mit Ausnahme des Heckbrenners, dieser verfügt über eine batteriebetriebene Zündeinheit.
Das Batteriefach befindet sich im Unterschrank und ist gegen Witterungseinflüsse geschützt.
Die Seitentische sind ein und ausklappbar und rasten sauber ein, nichts klappert oder wackelt, alles vermittelt eine solide Wertigkeit.
Das Thermometer zeigt die eingestellten 200 Grad an, schließlich soll unser Grillgut ja nicht verbrennen.
Vergrillung
Für den Anfang beginnen wir mit selbstgemachten Burgern, in meinen Augen die beste Methode einen neuen Grill einzuweihen, da hier schnell die verschiedenen Temperaturzonen aufgedeckt werden. Früher machte man das mit dem sogenannten Toastscheiben Test.
Dabei wurde der gesamte Grillrost mit Toastscheiben belegt, und nach 30-60 Sekunden prüfte man das Ergebnis. Da wir aber keine Lebensmittel verschwenden wollen greifen wir zu Burgern.
Auf das Warmhalterost kommen die Burger Buns, eine leichte Anröstung ist das Ziel, und dies gelingt auf Anhieb. Die Pattys sollen die charakteristischen Streifen bekommen, dafür hatten wir unser Gussrost aufgeheizt, das Branding spricht für sich selbst.
Reichlich Platz für bis zu 15 Personen.
Leicht angeröstet für den extra Crunch.
Das Branding gelingt mit den breiten Streben von allein, das Fleisch bleibt saftig und ist gleichzeitig kross.
Wie man es von vielen Gasgrills gewöhnt ist, steigt die Hitze umso näher man ans Ende des Brenners kommt, sprich vorne ist es am kühlsten.
Obwohl der Burnhard Big Fred Deluxe keine Grillkammer aus Druckguss hat, hält er hervorragend die Temperatur, der Käse schmilzt ganz ohne die beliebte Burger Glocke.
Aber wir geben uns nicht mit Burgern zufrieden, wir laden uns also fürs Wochenende Freunde ein und rücken mit viel Fleisch und Gemüse dem Big Fred Deluxe auf den Pelz.
Kurzerhand werden 8 Personen verköstigt und jeder kommt auf seine Kosten, der Bratsaft läuft die Edelstahl Fettablaufwanne herab und allen beteiligten das Wasser im Mund zusammen.
Der Seitenkocher muss sich nicht verstecken, ob Grillgemüse aus der Pfanne, eine schnelle Soße, etwas frittieren oder der Wok in 32 cm Größe, alle finden sie Platz.
Reinigung
Kommen wir nun zu dem Teil, der jedem Griller am wenigsten Freude bereitet, die Reinigung.
Hier zeigt sich einmal mehr wie praktisch mehrteilige Komponenten sind, die Gussroste lassen sich zum größten Teil schon durch Pyrolyse „Reinigen“, was überbleibt ist schnell mit einer Messingbürste entfernt.
Die Edelstahlbrenner Abdeckung in W-Form dient neben der besseren Hitzeverteilung auch als eine Art Sieb, größere Grillreste oder verbrannte Marinade landet dort, so dass in der Fettablaufwanne im Prinzip nur Fett oder kleinste Asche und Rußpartikel landen.
Die Brenner Abdeckung passt, da sie aus drei Teilen besteht, in eine herkömmliche Spülmaschine, der GN-Behälter darf ebenfalls in die Spülmaschine, eignet er sich doch so schön für frisches oder fertiges Grillgut.
Lauwarmes Wasser mit einem milden Spülmittel genügt für die Reinigung der Außenflächen.
Der Garraum sowie die Fettablaufwanne und Fettauffangschale können mit Fettlöser oder Grillreiniger für Edelstahl Grills gereinigt werden. Harte Chemie ist nicht nötig, und auch nicht gewünscht.
Die Fettauffangschale kann von vorne entnommen werden, die Fettablaufwanne leider nur von hinten. Warum leider? Die meisten Grills stehen vor einer Wand oder einem Geländer, bei sehr beengten Platzverhältnissen führt das zu umständlichen Rangierarbeiten.
Alles im allem hält sich die Pflege und der Zeitaufwand bei regelmäßigem Reinigen in Grenzen.
2x Grundreinigen im Jahr bei starkem Gebrauch und nach jedem oder jedem 2ten Grillen. Das Rost reinigen genügt völlig.
Vorteile: Burnhard Big Fred Deluxe
Die Vorteile liegen klar auf der Hand, man bekommt einen sehr gut ausgestatteten Gasgrill der allen Anforderungen standhält.
- Seitenkocher für alles, was man nicht auf dem Herd machen möchte, Klassiker sind Reibekuchen, die für 3 Tage intensiven Geruch zuhause sorgen.
- Keramik Heckbrenner für Drehspieße, extra Hitze für z.B. Pizza.
- Keramik Brenner im Garraum, viele nennen ihn Sizzle Zone, Steakzone oder Hochtemperatur Brenner. Hier gelingt Steak und mehr, alles was extra Hitze braucht.
- In Summe 4 Brenner, für direktes und indirektes Grillen.
- Eine Robuste Gasflaschenhalterung für bis zu 11 kg Flaschen.
- GN-Behälter mit Schneidebrett, welcher auch zum Warmhalten von Speisen benutzt werden kann.
- Der Küchenrollenhalter, griffbereit um überschüssige Marinade loszuwerden oder schnell ein Malheur zu korrigieren.
- Der magnetische Flaschenöffner, kein Deckel hinterher jagen mehr, und mein Favorit die wetterfeste Abdeckplane, die schon immer zum Lieferumfang von Burnhard gehörte.
Das Schneidebrett aus Akazienholz schützt was sich im GN-Behälter befindet.
Nachteile: Burnhard Big Fred Deluxe
Bei so vielen Vorteilen denkt man sich, kann es da noch Nachteile geben? Ja aber auf hohem Niveau und vielleicht nicht für jeden nachvollziehbar.
- Das Abklappen der Seitentische ist etwas fummelig und schwergängig, Schneidebrett und GN-Behälter müssen entnommen werden, um ein Herunterfallen zu vermeiden.
- Der Heckbrenner ragt in den Garraum über das Grillrost in niedriger Höhe, das bedarf Erklärung, macht es für den normalen Gebrauch kaum einen Unterschied. Würstchen und Steaks betrifft es nicht. Nutzt man aber das ein oder andere Grillzubehör, geht Fläche verloren.
- Das Warmhalterost stört beim Spieß grillen und muss raus, das ist bei vielen Grills der Fall, es gibt aber auch Hersteller mit in den Deckel klappbaren Warmhalterosten.
- Die Bedienungsanleitung ist für mehrere Modelle und bis auf 1-2 Stellen sehr gut verständlich. Leihen könnten aber Schwierigkeiten haben die Explosions-Zeichnung zu verstehen. Eine Beschriftung der einzelnen Teile würde helfen. Ein Beispiel, der Sitz für das Batteriefach des Elektrozünders und die Kabel Abdeckung ist nicht gut erklärt und man muss auch mit Erfahrung kurz überlegen, wie es gemeint ist. Die Fettablaufschale ist nur von hinten herrauszunehmen.
Wie gesagt jammern auf sehr Hohem Niveau.
Burnhard hat beim Big Fred Deluxe eine Menge richtig gemacht und die Vorteile überwiegen deutlich.
Fazit
Der neue Burnhard Big Fred Deluxe Series 3 weiß mit vielen Veränderungen zum Vorgänger zu begeistern.
Man merkt also das Team von Burnhard hat sich eine Menge Gedanken gemacht.
Um einen ohnehin schon guten Gasgrill noch besser zu machen.
Und man fragt sich vielleicht, brauche ich einen Fred der dritten Generation?
Vor 3 Jahren habe ich meinen ersten Burnhard Big Fred Deluxe aufgebaut, mein Schwiegervater war auf der Suche nach einem neuen Grill. Und bis heute funktioniert der Grill wie am ersten Tag, damals überzeugte die wertige Verarbeitung und ich habe die Marke Burnhard im Bekanntenkreis immer wieder aufgebaut, da man meinem professionellen Urteil traut.
Allein das vielfältige und praktische Zubehör von Burnhard überzeugt und man bekommt alles was man selbst für die ungewöhnlichsten Grillrezepte benötigt.
Ein echter Allrounder also. Um die Frage zu beantworten… man braucht ihn nicht aber man will ihn wenn man ihn in Aktion erlebt hat.
Ich hoffe das ich Ihnen liebe Leser:innen eine Kaufentscheidung abnehmen konnte und Ihnen der neue und auf ganzer Linie überzeugende Burnhard Big Fred Deluxe genauso viel Freude bereitet wie mir.