Besonders in der Sommerzeit ist das Grillen hierzulande sehr beliebt, egal ob über Kohle oder mit einem Gasgrill.
Das liegt zum einen an der unheimlichen Vielfalt der Nahrungsmittel, die man auf einem Grill zubereiten kann, vom Klassiker Fleisch und Fisch, über Gemüse, bis hin zum Käse. Gleichzeitig hat Grillen auch einen hohen gesellschaftlichen Wert, oft ist das Grillen Anlass zum Treffen mit Freunden und Familie.
Doch so viele positive Eigenschaften das Grillen auch hat, so ist es dennoch ein hantieren mit Brenngut, dass einige Gefahren mit sich bringt. Ist nicht genug Vorsicht geboten, hat man sich schnell beim Grillen verbrannt.
Inhaltsübersicht
Das sollten Sie beachten, um Verbrennungen beim Grillen zu vermeiden
Das wichtigste, was in jedem Fall bei einem gemütlichen Grillabend beachtet werden sollte, um Verbrennung am Grill zu vermeiden, ist ein sicherer und stabiler Stand für den Grill zu finden. Dazu gehören neben einem Stellplatz, der nicht zu sehr im Raum sein sollte, auch ein stabiler Stand, also eine ebene Fläche, sowie ein ausbalancierter Grill selbst.
Dadurch wird gewährleistet, dass der Grill nicht durch einen leichten Stoß umfallen kann und es zu Verbrennungen kommt. Daher sollte nicht an einem Grill gespart werden, da sehr günstige Produkte meist einen mandelhaften Stand haben.
Aus dem selben Grund sollte ein Grill auch windgeschützt stehen. Nicht nur wird das Grillen dadurch erleichtert, es sorgt auch dafür, dass der Grill nicht umstürzen kann. Ebenso sollte beim Grillen ein gewisser Mindestabstand zu leicht entflammbaren Materialien eingehalten werden.
Im Idealfall befindet sich unweit vom Grill entfernt ein Feuerlöscher oder ein Eimer mit Wasser oder Sand, um im Notfall schnell eingreifen zu können. Ein einmal angezündeter Grill sollte außerdem niemals transportiert werden. Zu groß ist die Gefahr von herausfallenden Kohlestücken oder dem Hineinfassen beziehungsweise der Kleidung. Dies kann schnell zu ernsthaften Verletzungen durch Verbrennungen führen.
Auch bei der Verwendung der Grillanzünder und Spiritus ist Vorsicht geboten. Zum einen bei der Handhabung, aber auch beim Einkauf. Idealerweise sollten nur Grillanzünder mit TÜV oder GS Siegel verwendet werden. |
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Auch geeignete Kleidung trägt zu einem sicheren Umfeld bei der nächsten Grillparty bei. Das Stehen in der Nähe des Feuers sowie das Tragen weiter Kleidung aus Kunststoff sollte möglichst vermieden werden. Diese entzündet sich auch durch Funken deutlich leichter, als ein entsprechendes Stoff Pendant. Auch Kinder sollten niemals in der Nähe eines Grills alleingelassen werden und erst recht nicht in dessen Nähe toben.
Auch von der Verwendung eines Grills in Innenräumen ist abzusehen, egal ob es sich um einen Kohle oder Gasgrill handelt. In beiden Fällen besteht Erstickungsgefahr. Nach dem Grillen sollte die restliche Glut erstickt und die Asche bis zur Erkaltung beaufsichtigt werden.
Wenn Körpergewebe sich über 45° Celcius erwärmt, beginnen die Eiweißstrukturen der Körperzellen, sich zu zersetzen. Je höher die Temperatur, desto schneller sind diese Zersetzungsprozesse. Ein Kontakt mit heißen Oberflächen sollte daher stets vermieden werden.
Grad der Verbrennung
Bei einer Verbrennung am Grill gibt es wie auch bei anderen Verbrennungen verschiedene Grade, je nach Schwere der Verbrennung. Dabei ist eine Verbrennung ersten Grades weniger problematisch als eine Verbrennung dritten Grades. Die Unterscheidungen der einzelnen Grade sind jedoch fließend.
1. Grades
Hat man sich Verbrannt beim Grillen, spricht man von einer Verbrennung ersten Grades, bei einer Verletzung mit oberflächlicher Schädigung der Haut. Damit sind leichte Rötung und Schmerzen gemeint, wichtig ist jedoch, dass es nicht zu einer Blasenbildung kommt.
2. Grades
Bei einer Verbrennung zweiten Grades kommt es zusätzlich zu eben dieser Blasenbildung. Je nach Literatur, wird zwischen zweitem und drittem oder zweitem Grad a und b unterschieden. Beim zweiten Grad a besteht eine spontane Heilungstendenz, während beim zweiten Grad b der Wundgrund abgestorben ist.
Dabei kommt es somit nicht mehr zu einer Spontanheilung oder Narbenbildung. Das betroffene Gewebe muss in einer Operation oberflächlich entfernt werden. Anschließend heilt die Hautentnahmestelle jedoch spontan und meist narbenfrei ab.
3. Grades
Bei einer Verbrennung dritten Grades hingegen ist die Haut bis tief in den Wundgrund abgestorben. Daher ist eine Entfernung der verbrannten Hautregionen unerlässlich. Häufig kommt es bei derart schweren Verbrennungen zudem zu Verletzungen der Atemwege, durch das Einatmen von Rauch und heißen Gasen.
Wie versorgt man akute Verbrennungen?
Hat man sich Verbrannt beim Grillen, sollte in jeden Fall eine schnelle Erste Hilfe erfolgen. Bei einer oberflächlichen Verbrennung sollte die betreffende Stelle mindestens 15 Minuten unter fließendes, kaltes Wasser gehalten werden. Lässt der anfängliche Schmerz beim Kühlen nach, kann ein Brandwundengel aufgetragen werden, um die Verletzung weiter zu versorgen.
Bei Kleinkindern und Säuglingen sollten auch kleine Verbrennungen von einem Arzt begutachtet werden.
Bei schwereren Verbrennungen ist der Anruf beim Notarzt erforderlich. Der Arzt ist in diesen Fällen unerlässlich, da es bei einer großflächigen Verbrennung zu einem Schockzustand kommen kann.
Durch Eiweiß- und Zellreste, die bei der Verbrennung entstehen und anschließend in den Blutkreislauf gelangen können, kann es außerdem zu Gefäßverstopfungen und Nierenversagen kommen, weshalb diese unbedingt behandelt werden sollten.
Mit der Wunde verbundene Kleidungspartien sollten nicht entfernt werden, hat man sich stark verbrannt beim Grillen. |
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Was sollte man auf keinen Fall tun wenn man sich verbrannt hat?
Hat man sich Verbrannt beim Grillen, sollte auf eine Kühlung mit Eiswürfeln oder eiskaltem Wasser verzichtet werden. Auch der Kontakt zu Öl, Mehl und sonstigen Eiweißstrukturen sollte vermieden werden.
Selbstverständlich sollten heiße Objekte möglichst schnell entfernt, heiße Flüssigkeiten mit klarem Wasser abgespült werden. Kleidung sollte falls nötig schnell ausgezogen werden. Hat sich Stoff allerdings mit der Wunde durch die Hitze bereits verbunden, sollte diese nur durch einen Arzt entfernt werden.
Brennende Kleidung mit einer Decke, Sand oder Wasser löschen. Leichtere Verbrennungen sollten mit kühlem klarem Wasser abgespült werden. Bei schweren Verbrennungen sollte der (Not-)Arzt hinzugezogen werden.
Um nach dem Kühlen die Gefahr einer Infektion der Wunde zu verhindern, sollte die betreffende Stelle oder offene Brandblase am besten mit einem keimfreien Verband abgedeckt werden. Zur Nachbehandlung einer Verbrennung gibt es außerdem spezielle wundheilungsfördernde Salben wie Bepanthen. Diese sollten jedoch erst nach dem Verschließen der Wunde aufgetragen werden.
Wann bei einer Verbrennung zum Arzt gehen?
Hat man sich Verbrannt beim Grillen, sollte man zum Arzt gehen, wenn die Verbrennung am Grill stärkere Ausmaße als Grad eins ist, eine größere Fläche betrifft (zum Beispiel größer als Tellergröße) oder eine wichtige Stelle wie Kopf, Gesicht oder Genitalien betroffen sind.
Im Zweifelsfall kann der Arzt weitere Maßnahmen besprechen und die Schwere der Verbrennung am besten einschätzen.
Kleinkinder sollten in jedem Fall zum Arzt gebracht werden, da durch ihre geringere Körpergröße auch kleinere Verbrennungen relativ gesehen stärkere Ausmaße annimmt. |
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Wie lange dauert es, bis eine Brandverletzung verheilt ist?
Die Dauer bis zu Verheilung einer Brandverletzung ist vor allem von der Fläche und der Schwere der Verbrennung abhängig.
Während eine Verbrennung des 2a Grades meist innerhalb von zwei Wochen und ohne Narben verheilt, braucht eine 2b Verbrennung bereits mehr als drei Wochen und es bleibt eine Narbe zurück.
Gasgrill Test 2023: Top 9 Modelle im VergleichFoto: magicbones / stock.adobe.com