Ob beim Grillen, beim Heizen oder beim Kochen – mit einer Gasflasche sind Sie beim Camping flexibel.
Dabei sollten Sie allerdings stets auf den richtigen und sicheren Umgang achten. Was es im Umgang mit Gasflaschen zu beachten gibt, erfahren Sie hier.
Um im Outdoorbereich komfortabel die Natur zu erleben, sind Gasflaschen von großer Bedeutung. Geräte, wie die Heizung, der Wasserboiler, der Kühlschrank und der Kocher in einem Wohnmobil oder Wohnwagen können an eine Gasflasche angeschlossen sein.
Auch Camper benötigen Gas, beispielsweise für den Campingkocher. Das Propangas wird eigentlich universell eingesetzt, etwa als Heizgas oder als Gas für Campingkocher, Generatoren oder Gasgrills. Weil Propan bei der Verarbeitung von Erdöl als ein Nebenprodukt entsteht, wird es genau wie Butan, zu den fossilen Brennstoffen gezählt.
Nachfolgend werden wesentliche Aspekte zum Thema Gasflasche und deren Transport erklärt. Auch, ob der Transport von Gasflaschen Vorschriften unterliegt, zum Beispiel in Bezug auf die Menge, oder eines möglichen Gefahrgutes, erfahren Sie hier.
Inhaltsübersicht
Tipps zum sicheren Transport von Gasflaschen
Ohne jeden Zweifel ist Gas ein Gefahrengut. Es ist hochentzündlich, wenn es ausströmt. Gasflaschen können also explodieren. Während einer Fahrt im PKW wäre dies überaus gefährlich. Neben der Gefahr kann der Transport ungesicherter Druckgasflaschen im PKW auch ein kostspieliges Bußgeld nach sich ziehen, wenn Sie damit beispielsweise in einer Verkehrskontrolle entdeckt werden.
Beim Transport von Gas ist aber auch die Menge entscheidungserheblich. Es gibt Vorschriften, die besagen, dass Kraftfahrzeuge Flaschen mit flüssigem Gas lediglich bis zu einer Nettomasse von 333 Kilogramm befördern dürfen.
Im PKW kann in der Regel weder eine optimale Lüftung gewährleistet werden, noch eine erforderliche Sicherung der Flüssiggasflaschen.
Aus diesem Grund dürfen in Personenkraftfahrzeugen keine längerfristigen Transporte von Gasflaschen erfolgen. Der Transport von Flaschen mit Flüssigkeit ist nur ausnahmsweise und für kurze Strecken und kurzem Zeitfenster gestattet.
So klappt ein sicherer Transport im Auto:
1. Beachten Sie eine maximale Transportdauer von 1 Stunde. |
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2. Behandeln Sie leere Gasflaschen, wie volle Flaschen, da ein Restgas vorhanden sein kann, dass sich bei Hitze ausdehnen und entweichen kann. |
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3. Sichern Sie die Flaschenventile mit Schutzkappen ab und entfernen Sie zuvor sämtliche Teile, die gasführend sind – also Schläuche zum Beispiel. |
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4. Eine Autofahrt kann zum Umfallen von Gegenständen führen, etwa beim Bremsen. Sichern Sie die Flüssiggasflaschen daher, um ein Umfallen oder Umherrollen zu vermeiden. |
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5. Rauchen Sie keinesfalls und vermeiden Sie Zündquellen oder Hitze über 50 Grad Celsius. Auch E-Zigaretten-Raucher dürfen nicht rauchen. |
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6. Stellen Sie den Motor beim Beladen und Entladen Ihres Fahrzeuges ab. |
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7. Sorgen Sie für eine gute Belüftung, indem Sie beispielsweise das Lüftungsgebläse auf höchster Stufe laufen lassen, oder das Fenster etwas herunter lassen. |
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Kann man eine Gasflasche liegend transportieren?
Wer Gasflaschen transportieren möchte, sollte sich über die geltenden Regelungen und Vorschriften im Klaren sein. Die Regelungen betreffen den Gefahrguttransport, aber auch die Sicherung der Ladung.
Die Flaschen mit Flüssiggas dürfen sowohl liegend, als auch stehend, befördert werden. Allerdings müssen die Flaschen gesichert sein, so dass sie weder Umfallen, noch Herumrollen können und in jeglicher Fahrlage – also bei einer Vollbremsung und beim Anfahren – sicheren Stand haben.
Es ist daher sinnvoll und erforderlich, dass die Flaschen mit Gurten in einer festgelegten Platzierung gesichert werden.
Gasflaschen dürfen auch liegend befördert werden. Allerdings sollten die Flaschen quer zur Fahrtrichtung und gesichert befördert werden. |
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Wie viel Gas darf man im Auto transportieren?
Als Privatperson sind Sie beim Transport von Gasflaschen bis zu einer Maximalmenge von 333 kg vom ADR befreit. Bis zu dieser Höhe gelten Erleichterungen vom ADR.
Ein geschäftlicher Transport von Gasflaschen im LKW hingegen ist strenger. Hier müssen die Vorschriften des ADR hinsichtlich der Transportmenge und der Art der Transportdurchführung beachtet werden.
Hierbei werden Firmen unterschieden, die das Gas für die interne oder externe Versorgung befördern und Firmen, die das Gas in Verbindung mit ihrer hauptsächlich durchgeführten Tätigkeit befördern. Letztere Unternehmen sind befreit, während erstere Unternehmen hier keine Erleichterung bekommen.
Worauf müssen Gewerbetreibende beim Transport von Gasflaschen achten?
Wer beruflich Gasflaschen transportiert, muss gut informiert sein. Gewerbetreibende sollten sich daher vorab über festgelegte Freigrenzen informieren, hinsichtlich derer ein Gefahrguttransport auch ohne eine zusätzliche Gefahrengutausrüstung durchgeführt werden kann.
Laut Vorschrift gilt bei Flüssiggas und Propan eine Höchstmenge von 333 Kilogramm, sowie bei komprimierten Gasen eine Menge von 1000 GGVS Punkten. Gewerbetreibende sollten stets auf dem Laufenden sein und sich regelmässig über Neuerungen in der Gefahrgutverordnung für Strasse, Eisenbahn und Binnenschiffverkehr updaten.
Weiterhin vorgeschrieben ist es, dass Gewerbetreibende einen Feuerlöscher mit sich führen, wenn sie Gasflaschen transportieren. Hier sollte auch das Fassngsvermögen beachtet werden, dass von der Fahrzeugmasse abhängig ist.
Ein Fahrzeug mit maximal 3,5 Tonnen benötigt vier Kilogramm ABC-Pulver zur Feuerlöschung. Bei einem Auto über sieben Tonnen sind es dagegen zwölf Kilogramm. |
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Was tun bei Störungen und Undichtheiten?
Wenn sich der dringende Verdacht ergibt, dass eine Gasflasche beschädigt oder undicht ist, sollte die Gasflasche auf keinen Fall benutzt werden. Informieren Sie zeitnah den Lieferanten.
Existiert ein Brand und es befinden sich Gasflaschen in der Umgebung, sollte die Feuerwehr umgehend darüber in Kenntnis gesetzt werden. Darüberhinaus sollten die Gasflaschen bestenfalls aus dem Brandbereich entfernt und gekühlt werden.
Insofern unbeabsichtigt Gas austritt, sollte der Gaszufluss optimalerweise gesperrt werden. In solchen Fällen ist weiterhin eine gute Lüftung zweckdienlich. Türen und Fenster sollten geöffnet werden.
Gasflaschen, die undicht sind, sollten auf keinen Fall mit potentiellen Zündquellen in Berührung gebracht werden und umgehend in gesicherte Bereiche – etwa im Freien, wo keine Menschenansammlungen sind – gebracht werden.
Fazit
Worauf es beim Transport von Gasflaschen ankommt, wird leider – insbesondere von Privatpersonen – häufig nicht durchgeführt. Viele Personen sind sich nicht wirklich im Klaren darüber, welche Gefahren beim Transport von Gasflaschen entstehen können.
Ein gesicherter und mengenmässig begrenzter Transport von Flüssiggasflaschen unterliegt sogar gesetzlichen Bestimmungen, deren Unkenntnis oder Nichtbeachtung kostspielig sein kann. |
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Fotos: mrsiraphol, tab62 / depositphotos.com