Smoken ist neben klassischem Grillen eine beliebte Freizeitbeschäftigung, über die sich stundenlang diskutieren lässt.
Wer sich in die Kunst des perfekten Smokens einweihen lässt, wird belohnt mit einem unglaublich intensiven Geschmackserlebnis.
Inhaltsübersicht
Woher kommt das Smoken?
Es gibt Überlieferungen, die besagen, dass schon die Höhlenbewohner Lebensmittel geräuchert haben. Um es im Winter warm zu haben, wurde direkt in der Höhle ein Feuer angezündet, auf dem dann Tiere gegart worden sind.
Dabei entstand Rauch in der Höhle, welches dafür sorgte, dass das Fleisch wunderbar intensiv im Geschmack war. Auch ließ es sich viel länger aufbewahren.
Etliche Jahre später fand das Smoken in Wohnhäusern an einem richtigen Herd statt. Ein bekanntes Beispiel ist das Dielenräuchern. Dabei zog der Rauch von den Kochstellen durch das ganze Haus. Über Öffnungen in der Decke gelang es schließlich nach draußen.
Selbstverständlich war das alles andere als gesundheitsförderlich. Nützlich war es für die Bewohner dennoch, sodass sie ihre Lebensmittel an die Decke hingen um sie zu räuchern.
Der eigentliche Smoker kommt dagegen nachweislich aus den USA: dort ist er fester Bestandteil der Esskultur. |
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Welche Arten des Smokens gibt es?
Beim Smoken unterscheidet man zwischen Heißräuchern, Warmräuchern und Kalträuchern.
Heißräuchern
Beim Heißräuchern liegt die Kerntemperatur bei 50 bis 85 Grad. Das Grillgut ist bei der Methode noch am selben Tag fertig, es ist anschließend aber nur einige Tage haltbar.
Warmräuchern
Warmräuchern hingegen geschieht bei einer Temperatur von 20 – 50 Grad. Das Grillgut wird auch hier durch die Hitze vollständig gegart und entfaltet eine tolle Würznote.
Kalträuchern
Beim Kalträuchern liegt die Temperatur bei ca. 15 – 20 Grad. Das Grillgut wird viele Stunden, oder sogar Tage im Smoker geräuchert, nicht gegart.
Dabei kommt es zu einem Fleischverlust von 40 Prozent, was am Wasserverlust liegt. Dafür ist das Fleisch aber deutlich intensiver im Geschmack und lässt sich wochenlang lagern.
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Methoden zum Smoken im Gasgrill
Auch die unterschiedlichen Methoden gibt es beim Smoken im Gasgrill zu beachten.
Räucherbox
Räucherboxen sind simpel in der Handhabung und lassen sich auf jeden Grill nutzen, auch beim Smoken im Gasgrill, weshalb sie besonders beliebt sind.
Die betreffende Box ist mit Luftschlitzen versehen, aus denen der Rauch strömt. Die Räucherbox selber wird mit Räucherchips versehen und auf einen Brenner gestellt.
Die Methode des Smokens ist besonders gesund, da keine krebserregenden Substanzen ins Grillgut kommen.
Alufolienschale
Dies ist eine besonders kostengünstige Art beim Smoken im Gasgrill. Räucherchips werden dabei mittig auf die Schale gelegt und die Schale selber wird mit Löchern versehen. Auch bei der Methode kommt das Produkt direkt auf den Brenner. Je nach Grillgut muss die Schale dann nach 20 Minuten ersetzt werden.
Welche Holzart kann für welches Räuchergut verwendet werden?
Um Neueinsteigern die richtige Handhabung betreffend der richtigen Holzart beim Smoken im Gasgrill zu erleichtern, gibt es bestimmte Leitfäden, an denen man sich halten kann.
Grundsätzlich lässt sich aber auch gerne herum experimentieren um sein eigenes, perfektes Holzaroma zu finden. Holz aller Art, welches kaum Harz enthält ist in der Regel geeignet.
1. Buchenholz
Buchenholz bildet damit als das am meisten verbreitetes Raucharoma den Anfang. Es lässt sich im Zweifel bedenkenlos für Fisch und Fleisch aller Art benutzen.
2. Kirschholz
Bei Kirschholz ist es ebenso. Sein Aroma ist mild und universell einsetzbar.
3. Apfelholz
Apfelholz hingegen entwickelt ein fruchtig-süßes Raucharoma. Verwenden lässt es sich gut bei Hähnchen, Rippchen und Lachs.
4. Wallnussholz
Wallnussholz besitzt ein unverwechselbares, starkes Aroma. Benutzt beim Smoken von Roastbeef oder Spareribs, ergibt es ein unglaubliches Geschmackserlebnis und eine tolle dunkle Färbung.
5. Rotzeder
Rotzeder ist weniger kräftig, dafür aber besonders würzig. Lachs profitiert besonders von dem Aroma.
6. Ahornholz
Ahornholz hinterlässt dafür bei Geflügel und Schwein einen unglaublich milden Geschmack.
Weitere Fruchthölzer mit denen sich wunderbar Smoken lässt sind:
- Edelkastanie
- Orange
- Pfirsich
- Zitrone
Was nicht verwendet werden darf sind frische und faule Hölzer. Die Rauchentwicklung wird ansonsten unberechenbar und kann dem Grillgut schaden. |
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Wie lange Smoken?
Nachdem die Frage des geeigneten Holzes geklärt wäre, kommt die Frage nach der Dauer des Smokens.
Dazu lässt sich allerdings keine universelle Angabe machen. Beim Heißräuchern muss man mit einer Dauer von 3 – 4 Stunden rechnen. Dies bezieht sich auf Fleisch bzw. Schinken oder Speck. Hähnchen braucht meist noch länger.
Beim Warmräuchern sind es 8 – 12 Stunden.
Wer Kalt räuchert rechnet in der Regel nicht in Stunden, sondern Tagen. Da kann das smoken schon mal 2,3 Tage dauern. Belohnt wird man aber mit besonders intensivem Geschmack.
Tipps zum Smoken im Gasgrill
Wer sich an die Kunst des Smokens heranwagen will, kann mit diesen Tipps die meisten Anfängerfehler schon mal vermeiden. Insbesondere das Smoken im Gasgrill ist spielend einfach, wenn man sich an ein paar Regeln hält.
Beim Smoken im Gasgrill kommt es besonders auf ein konstantes Räuchern an. Dies ist nur zu gewährleisten, wenn man ausreichend Räucherchips besitzt. Betreffend der Räucherchips ist außerdem noch wichtig, diese vorher mindestens 30 Minuten in Wasser einzulegen. Sind sie komplett durchtränkt sind sie perfekt und glimmen später besser.
Diese Chips kommen anders als beim Kohlegrill auch nicht direkt auf die Glut, sondern werden in eine Räucher- oder Alufolienbox gesteckt. |
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Auch fällt das Ergebnis deutlich schlechter aus, wenn der Deckel alle paar Minuten geöffnet wird um das Grillgut zu betrachten. Geduld sollte also reichlich vorhanden sein, da das Grillgut nun mal seine Zeit braucht.
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